Stationärer Handel

Als stationärer Handel werden Handelsbetriebe mit einem festen Standort beschrieben. Man spricht heute vom stationären Einzelhandel im Unterschied zum Online-Handel, dem Handel über das Internet.

Frau mit einer Shoppingtüte vor einem Ladengeschäft. (Foto: U.J. Alexander - stock.adobe.com) Frau mit einer Shoppingtüte vor einem Ladengeschäft. (Foto: U.J. Alexander - stock.adobe.com)

Definition: Was ist der stationäre Handel?

Der stationäre Handel zeichnet sich durch einen festen Standort für den Ort seines Warenangebotes aus, der je nach Lage des Geschäftes zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Stationärer Einzelhandel kann sich seinen Kunden in einem einzigen Ladengeschäft präsentieren oder aus mehreren Filialen eines Unternehmens bestehen. Dass ein Händler nur stationär aktiv ist und auch die Information über seine Waren und ggf. Dienstleistungen nur in festen Verkaufsstellen, also in physischen Geschäften anbietet, wird jedoch immer seltener. Viele Händler nutzen das Internet zumindest als zusätzliches Schaufenster und sind auch online erreichbar. Jedoch zählen auch Unternehmen, die den Online-Handel als weiteren Vertriebskanal nutzen, weiterhin zum stationären Handel. Mit Blick auf die Kombination von stationär und online wird dann auch vom Multi-Channel-Handel gesprochen. Der stationäre Handel verfügt jedoch per Definition zwingend über einen physischen Ort und eine feste Adresse, an dem Kunden persönlich einkaufen können und er gilt auch dann noch als stationär, wenn das Unternehmen zusätzlich im E-Commerce aktiv ist. Auch hat der Grad der Digitalisierung eines Unternehmens, beispielsweise wie digital es am Point of Sale aufgestellt ist - Stichwort Self-Check-Out -, keinen Einfluss auf dessen Zuordnung zum stationären Handel.

Beispiele für diese Art des Handels im Überblick:

  • Supermärkte
  • Fachmärkte
  • Technikmärkte
  • Discounter
  • Tante-Emma-Läden
  • Einkaufszentren

Begriffsabgrenzung: Ambulanter Handel

Der ambulante Handel bezeichnet Unternehmen im Einzelhandel, die immer dort ihre Produkte verkaufen, wo die jeweilige Zielgruppe zu erwarten ist. Dies kann zum Beispiel ein Foodtruck auf dem Wochenmarkt sein oder auch Verkaufswagen mit Frischwaren wie Obst und Gemüse. Dieser Art von Einzelhandel fehlt in der Regel der feste Standort, denn auch auf regelmäßigen Märkten kann die Anordnung der Verkaufsstände variieren. Es gibt weitere Merkmale, die zur Definition des stationären Handels wesentlich sind. Diese sind gerade in der Abgrenzung zum E-Commerce interessant, weil sie die Vorteile im stationären Einzelhandel gegenüber dem Onlinehandel verdeutlichen.

Was sind Merkmale des stationären Handels?

Diese Form des Einzelhandels zeichnet sich maßgeblich durch vier Punkte aus:

  • Persönliche Beratung des Kunden durch Mitarbeiter
  • Direkter und physischer Kontakt mit den Produkten
  • Marketingmaßnahmen im Geschäft 
  • Kundenbindung durch Umtauschrecht

Warum ist der stationäre Handel wichtig?

Der stationäre Handel bleibt trotz des E-Commerce-Wachstums ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der zur lokalen und globalen Wirtschaft beiträgt, das Stadtbild prägt und soziale Interaktionen fördert. Im Gegensatz zum Onlinehandel bietet er die Möglichkeit zur persönlichen Beratung und Service, was für Kunden ein wichtiger Faktor ist. Zudem können Kunden die Produkte physisch begutachten und testen, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Im Zuge der COVID-19-Pandemie hatte der Einzelhandel vor Ort durch die strengen Restriktionen mit Ladenschließungen und vielen Einschränkungen zu kämpfen. Viele Händler haben darauf hin auch ein zusätzliches Online-Angebot geschaffen, wenn sie nicht schon vorher eines hatten. 

Was sind Vorteile und Nachteile des stationären Handels?

Der Einzelhandel vor Ort ist von großer Bedeutung für:

  • Physische Produkterfahrung
  • Sofortigen Kauf ohne Wartezeit für den Versand
  • Persönliche Beratung, Information zur Produkten und Kundenservice
  • Lokale Präsenz als Treffpunkte
  • Unmittelbare Waren- und Produktwahrnehmung
  • Keine Versandkosten

Die Nachteile gegenüber dem E-Commerce sind:

  • Begrenzte Öffnungszeiten und Verfügbarkeiten
  • Hohe Betriebskosten
  • Teilweise schwer zu erreichen (Parksituation, Infrastruktur)
  • Preiswettbewerb mit Online-Händlern
  • Technologische Herausforderungen

Was sind Herausforderungen des stationären Handels?

Der stationäre Handel steht seit Jahren im Schatten des boomenden Online-Handels. Daraus ergeben sich einige Herausforderungen:

  • Wettbewerb mit dem Online-Handel: Die Bequemlichkeit und oft niedrigeren Preise des Online-Shoppings ziehen viele Kunden an.
  • Digitalisierung: Viele Einzelhändler haben Schwierigkeiten, ihre Geschäftsmodelle und -prozesse an die neuen digitalen Anforderungen anzupassen. Dazu gehört auch entsprechende Technologie. Auch im Ladengeschäft erwarten immer mehr Kunden die Möglichkeit, ihren Einkauf nicht an einer klassischen, stationären Kasse, sondern auch an mobilen Alternativen als Point of Sale zu bezahlen. Dazu können mobile Kassen oder auch Self-Check-Out-Angebote gehören.
  • Verändertes Kaufverhalten: Kunden sind heute besser informiert und erwarten ein nahtloses Einkaufserlebnis, sowohl online als auch offline. 
  • Flächen- und Mietkosten: Die hohen Kosten für Ladenlokale belasten die Gewinnmargen der Einzelhändler. Steigende Energiepreise und höhere Mieten belasten die Unternehmer. 

Strategien zur Anpassung des stationären Handels an das digitale Zeitalter

Durch die Digitalisierung und die Corona-Pandemie wurde der Internet-Handel weiter befeuert, während der stationäre Einzelhandel schrumpfte. Die Ladengeschäfte konnten häufig dem Preisdruck nicht standhalten, denn für Online-Händler ergeben sich gerade kostenseitig zahlreiche Vorteile, darunter keine Mietausgaben für das Geschäft und kein Verkaufspersonal. Zudem haben sich viele Konsumenten im stationären Geschäft beraten lassen und dann das gewünschte Produkt durch einen Online-Einkauf erworben.

Um im Wettbewerb mit dem Online-Handel bestehen zu können, sollten Einzelhändler folgende Strategien in Betracht ziehen:

  • Omnichannel-Strategie: Einzelhändler müssen ihre Online- und Offline-Präsenz verknüpfen und ein nahtloses Kundenerlebnis schaffen. Eine optimale Customer Journey ist ein wichtiger Faktor für hohen Umsatz.
  • Personalisierung und kundenorientierter Service: Durch den Einsatz von Technologie können Einzelhändler das Einkaufserlebnis an die individuellen Bedürfnisse der Kunden anpassen.
  • Lokales Marketing: Die Stärkung der regionalen Verankerung und die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern können die Attraktivität des stationären Handels erhöhen.
  • Innovatives Ladenkonzept: Die Schaffung eines ansprechenden und einzigartigen Ladenambientes kann Kunden anziehen und dazu beitragen, sich von der Konkurrenz abzuheben.

Noch mehr Wissen in unseren REMIRA Whitepapern

In unseren Whitepapern erhalten Sie nützliche Praxistipps rund um die Themen Supply Chain und Omnichannel Commerce.

Integriertes Sales & Operations Planning Bild

Integriertes Sales & Operations Planning

Kostenlos anfordern
Out-of-Stocks vermeiden - Verfügbarkeit erhöhen Bild

Out-of-Stocks vermeiden - Verfügbarkeit erhöhen

Kostenlos anfordern
Die optimale Supply Chain für den Ersatzteilhandel Bild

Die optimale Supply Chain für den Ersatzteilhandel

Kostenlos anfordern
Lagerverwaltung für Logistikdienstleister Bild

Lagerverwaltung für Logistikdienstleister

Kostenlos anfordern
Leitfaden Lieferantenintegration Bild

Leitfaden Lieferantenintegration

Kostenlos anfordern
Einfach Inventur: Der Inventurleitfaden Bild

Einfach Inventur: Der Inventurleitfaden

Kostenlos anfordern
Vendor Managed Inventory: Vorteile für Händler und Lieferanten Bild

Vendor Managed Inventory: Vorteile für Händler und Lieferanten

Kostenlos anfordern
S&OP in der Lebensmittelbranche Bild

S&OP in der Lebensmittelbranche

Kostenlos anfordern
Advanced Planning and Scheduling API APS Artikelnummer ASIN Auftrag Auftragsabwicklung Auftragsdurch­laufzeit Auftrags­fertigung Augmented Reality Auslagerung AutoStore Avisierung B2B und B2C Bedarf Belegausgabepflicht Beleglose Lagerführung Beschaffung Beschaffungslogistik Beschaffungsmanagement Beschaffungsplanung Best-of-Breed Bestand Bestandscontrolling Big Data Blockchain Bottom-Up Planung Buy Box Category Management Chaotische Lagerhaltung Charge Click and Collect Click and Reserve Cloud Commerce Corporate Social Responsibility Curated Shopping Curbside Pick-up Customer Experience Management Customer Journey Customer Relationship Management (CRM) Data Warehouse Digital Commerce Digital Signage Direct-to-Consumer (D2C) Disponent Distributionslager Distributionslogistik Dropshipping DSFinV-K Durchlaufregal E-Procurement EAN EDI Clearing Center EDIFACT Endless Aisle Exoskelett Fahrerloses Transportsystem (FTS) Fast Moving Consumer Goods (FMCG) FEFO FIFO Fiskalisierung Fiskalspeicher Flottenmanagement Flurförderfahrzeug Fourth Party Logistics - 4PL Frontend Gamification Gebinde Gegenstrom­­­verfahren Geschenkbon GoBD Green Logistics GTIN - Global Trade Item Number Handelslogistik HIFO Integrated Business Planning (IBP) Integrierte Planung Internet of Things (IoT) Intralogistik Inventursoftware Inventurverfahren IWD PS 880 Kassensicherungsverordnung (KassenSichV) Kaufentscheidung Key Performance Indicator (KPI) KMU Kommissioniermethoden Kommissionier­verfahren Kommissio­nier­lager Konsignationslager Kontraktlogistik Kuppelproduktion Künstliche Intelligenz Ladeeinheit Ladehilfsmittel Lager Lagerarten Lagerbestand Lagerhaltung Lagerhaltungskosten Lagerkennzahlen Lagerlogistik Lagerverwaltungssystem Lebensmittellogistik Lieferantenintegration Lieferfähigkeit Lieferkettengesetz Liefertreue LIFO LOFO Logistik und ihre Teilbereiche Losgrößen Management by Exception Maschinelles Lernen Materialfluss Materialwirtschaft Maximalbestand MDE-Gerät Meldebestand Micro-Hub Mindestbestand Mindesthalt­barkeitsdatum (MHD) Mobile Commerce (M-Commerce) Mobile Datenerfassung Mobile Kasse mPOS (Mobile Point of Sale) Multichannel Nullbon Omnichannel Omnichannel Commerce Order Management Order Management System (OMS) Palette Payment Provider Permanente Inventur Pflichtenheft Pick-by-Cart Pick-by-Light Pick-by-Paper Pick-by-Scan Pick-by-Voice Pick-by-Watch Planogramm POS (Point of Sale) Procurement Software Product Experience Management (PXM) Product Lifecycle Management (PLM) Produktinformations­management (PIM) Produktionslogistik Push & Pull Quick Commerce Radio Frequency Identification (RFID) Recommendation Engines Regalplanung Repricing Responsive Design Ressourcenmanagement Retail Retoure Retourenmanagement Return-in-Store ROPO-Effekt Self-Checkout SGTIN Ship-from-Store Showrooming Sicherheitsbestand Social Commerce Software Software-as-a-Service (SaaS) Space Management Stationärer Handel Streuverlust Stückgut Stückliste Supplier Relationship Management (SRM) Technische Sicherungs­einrichtung (TSE) Top-Down Planung Transportlogistik Transportmanagement TUL-Prozesse Umlagerung Umschlagslager Umschlagslogistik Unified Commerce Unternehmenslogistik Virtuelles Lager Voice Commerce Vor- und nachverlegte Inventur Vorratslager Warehouse Management System Warenausgang Warendisposition Wareneingang Warenwirtschaftssystem Wiederbeschaffungszeit Zeitfenster­management Zentrallager Zulieferer Zwischenlager