Definition: Was sind Fast Moving Consumer Goods?
FMCG sind preiswerte Produkte aus dem Einzelhandel mit hoher Umschlagshäufigkeit, die regelmäßig konsumiert werden. Dazu zählen zum Beispiel Lebensmittel, Getränke, Kosmetika und Reinigungsmittel. Typischerweise haben diese Verbrauchsgüter einen geringen Wert, aber eine hohe Nachfrage. Aufgrund der kurzen Haltbarkeit bzw. hohen Verbrauchsrate dieser Produkte erfordern sie eine effiziente und schnelle Nachlieferung, was zu einer dynamischen und herausfordernden Lieferkette führt.
Aufgrund des hohen Umschlags werden FMCG im Deutschen auch als "Schnelldreher", "schnelldrehende Produkte" oder umgangssprachlich als "Renner" bezeichnet. Waren mit langer Lebensdauer, zum Beispiel technische Produkte, Möbel oder Autos, stellen das Gegenstück zu Fast Moving Consumer Goods dar. Sie werden auch als "Slow Moving Consumer Goods" oder "Langsamdreher" bezeichnet. In Deutschland zählen Discounter und Drogeriemärkte zu den wichtigsten Einkaufsstätten für Konsumgüter des täglichen Bedarfs.
Beispiele für FMCG
FMCG umfassen typischerweise Lebensmittel und Getränke, Körperpflegeprodukte, Haushaltsreiniger und andere verbrauchsnahe Güter. Unterteilt wird daher in "Food" und "Nearfood"-Produkte:
Food
- Lebensmittel: Brot, Milch, Obst, Gemüse, Süßigkeiten etc.
- Getränke: Alkoholfreie Getränke bzw. Softdrinks und alkoholische Getränke, Kaffee, Tee etc.
Nearfood
- Körperpflegeprodukte: Zahnpasta, Shampoo, Seifen, Kosmetik etc.
- Haushaltsartikel: Reinigungsmittel, Papierhandtücher, Batterien, Putz- und Waschmittel, Produkte für Haustiere etc.
- Sonstige: Tabak sowie nicht-verschreibungspflichtige Medikamente und medizinische Artikel
Die FMCG-Branche und ihre Herausforderungen
Durch die Eigenschaften ihrer Produkte sowie die stetig steigenden Erwartungen der Verbrauer, steht die FMCG-Branche vor zahlreichen Herausforderungen. Aufgrund der vielen Wettbewerber gilt der FMCG-Markt als sehr gesättigter Markt, was einen intensiven Preis- und Marketingwettbewerb nach sich zieht. Unternehmen müssen daher mit ständig neuen Innovationen und Marketingstrategien um ihre Marktposition kämpfen. Verbraucher von FMCG-Produkten sind in der Regel sehr preissensibel, was die Preisgestaltung und die Profitmargen beeinflusst. Verbraucher fordern aber nicht nur niedrige Preise, sondern gleichzeitig auch nachhaltige Produkte. Schnelldrehende Konsumgüter müssen zudem ständig auf Lager sein. Ein effizientes Supply Chain Management ist daher unerlässlich, um die Kosten niedrig zu halten und eine schnelle Verfügbarkeit zu garantieren. FMCG-Unternehmen müssen eine Vielzahl von gesetzlichen Bestimmungen einhalten, die sich auf Produktzusammensetzungen, Verpackungen, Werbung und mehr beziehen können. Dies kann besonders in internationalen Märkten eine Herausforderung darstellen.
Der FMCG-Markt wird insbesondere von nationalen, internationalen und globalen Unternehmen bestimmt. Im Bereich Lebensmittel gehören zum Beispiel Coca-Cola, Nestlé, Unilever oder Mondelēz - mit jeweils eigenen Untermarken - zu den Big Playern. In Deutschland gehören u.a. Henkel, Beiersdorf, Granini-Eckes sowie Haribo zu den bekanntesten FMCG-Marken.
FMCG Marketing
Laut statista.com gaben Verbraucher 2022 in Deutschland für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren jährlich mehr als 276 Milliarden Euro aus. Dementsprechend hoch sind die Investitionen von FMCG-Unternehmen in ihr Marketing. Die Konsumenten werden dabei nicht nur über digitale Kanäle, sondern auch über traditionelle Wege, wie zum Beispiel Kataloge oder Radiowerbung, erreicht. Gerade im Zuge der Corona-Krise hat sich die Entwicklung zum Online-Kauf von FMCG-Produkten deutlich verstärkt. Gerade bei den Lebensmitteln gibt es einen klaren Trend zu E-Food und immer mehr Lieferdiensten, bei denen man online bestellt. Insgesamt wurde 2022 in Deutschland ein Umsatz von rund 10,3 Milliarden Euro mit Gütern aus der FMCG-Branche erzielt.