Integrierte Planung

Die integrierte Planung ist ein Konzept, das sich auf die Koordination und eine in sich stimmige Gestaltung verschiedener Planungsprozesse bezieht, um ein gesetztes Unternehmensziel zu erreichen. Sie soll den komplexen Prozess der Unternehmensplanung vereinfachen und transparent gestalten. 

Definition: Was ist integrierte Planung? 

Eine integrierte Unternehmensplanung ist ein Prozess, bei dem die verschiedenen Abteilungen und Funktionen eines Unternehmens zusammenarbeiten, um einen kohärenten und abgestimmten Plan zu erstellen, der auf die Erreichung der Unternehmensziele ausgerichtet ist. Die integrierte Unternehmensplanung sorgt dafür, dass verschiedene Planungsprozesse innerhalb eines Unternehmens synchronisiert und strategisch verbunden werden. Vorrangig geht es dabei um das Erreichen der festgelegten Unternehmensziele, z.B. die Steigerung des Umsatzes um eine gewisse Prozentzahl, gekoppelt mit der Frage, wie alle Beteiligten gemeinsam und strukturiert an diesem Ziel arbeiten können. Diese Art der Planung umfasst meistens die Bereiche Finanzen/Controlling, Vertrieb, Einkauf und Beschaffung, Marketing und Personalwesen. Um eine effiziente Planung und Kommunikation über alle Unternehmensebenen hinweg zu ermöglichen, werden verschiedene Methoden und Technologien verwendet. 

Wie funktioniert eine integrierte Unternehmensplanung? 

Die Voraussetzungen sind eine klare Rollenverteilung, definierte Ziele, gemeinsame KPIs und die Auswahl geeigneter Software. Wichtig ist die frühzeitige Einbindung verschiedener Akteure aus den einzelnen Abteilungen, um Lücken in der Planung zu identifizieren und die weitere Vorgehensweise abzustimmen.  

Allgemeine Schritte zur Umsetzung 

  • Definition der Unternehmensstrategie: Zunächst müssen die strategischen Ziele und Prioritäten des Unternehmens definiert werden. Diese dienen als Leitlinie für die Planung und sollten die Unternehmensvision, -mission und -werte widerspiegeln. Dabei spielen in der Regel Umsatzziele eine führende Rolle. 
  • Koordination der Abteilungen: Alle relevanten Abteilungen und Teams müssen auf die gleichen Ziele hinarbeiten. Sie müssen daher über die Ziele und die Strategie zu Erreichung informiert werden. Dies kann durch regelmäßige Treffen und persönliche Kommunikation oder auch durch ein gemeinsames Planungstool erreicht werden. 
  • Erstellung eines integrierten Plans: Basierend auf den strategischen Zielen und der Koordination der Abteilungen sollten umfassende Pläne erstellt werden, die alle Aspekte des Unternehmens umfassen. Diese Pläne sind miteinander abgestimmt bzw. bauen aufeinander auf und werden entweder top down oder bottom up erstellt und gegeneinander geprüft. Sie sollten sowohl die kurzfristigen als auch die langfristigen Ziele berücksichtigen. 
  • Implementierung des Plans: Nun beginnt die eigentliche Arbeit: Die verschiedenen Abteilungen und Teams beginnen, ihre jeweiligen Teile des Plans umzusetzen. Dies sollte in regelmäßigen Abständen überprüft werden, um sicherzustellen, dass die Umsetzung wie geplant verläuft und ggf. die Vorgehensweise anzupassen. 
  • Überwachung und Anpassung: Der gesamte Prozess muss fortlaufend überwacht und bei Bedarf angepasst werden. Es ist wichtig, den Fortschritt in Bezug auf die festgelegten Ziele zu messen. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, flexibel zu bleiben und auf Veränderungen im Geschäftsumfeld zu reagieren. Dies geschieht oft nach dem sogenannten Gegenstromverfahren, also dem Verbinden der Top-Down- und Bottom-Up-Verfahren, bei der die Wechselwirkungen zwischen Führungsebene und operativer Ebene betrachtet werden.
  • Bewertung und Verbesserung: Am Ende jedes Planungszyklus müssen der Plan und der Prozess bewertet werden. Nur so können Erfolge und Bereiche für Verbesserungen identifiziert und der Planungsprozess im Laufe der Zeit verfeinert werden. 

Welchen Nutzen hat eine integrierte  Unternehmensplanung? 

Unternehmen können nur erfolgreich planen, wenn die fachbereichsübergreifenden Prozesse systematisch koordiniert, gesteuert und integriert werden. Auch die immer größeren Datenmengen sind eine Herausforderung in Bezug auf die Aktualität und Zuverlässigkeit der Plandaten. Durch die steigende Komplexität im operativen Geschäft ist eine integrierte und flexible Planung gefragt. Sie ermöglicht eine Ausrichtung an den wichtigsten Zielen eines Unternehmens und sorgt für eine reibungslose Abstimmung zwischen allen Beteiligten. Ziel ist eine vereinheitliche Planung und Performance-Steuerung im gesamten Unternehmen.

Sehr wichtig ist hierbei das Thema "One Single Point of Truth". Wenn alle Bereiche mit einem Planungstool arbeiten, lassen sich Unstimmigkeiten bzgl. unterschiedlicher Daten vermeiden.  

Die Vorteile im Überblick 

  • Verbesserung der Kommunikation und Koordination: Durch das Zusammenbringen verschiedener Abteilungen und Prozesse in einem einheitlichen Planungsprozess wird die Kommunikation und Koordination zwischen den Akteuren signifikant verbessert. 
  • Strategische Ausrichtung: Die integrierte Planung hilft sicherzustellen, dass alle Aktivitäten und Prozesse auf die strategischen Ziele und die Vision des Unternehmens ausgerichtet sind. Dies ermöglicht es der Organisation, ihre Ressourcen effektiv einzusetzen und ihre gesetzten Ziele zu erreichen. 
  • Effiziente Entscheidungsfindung: Durch die Bereitstellung einer konsistenten und ganzheitlichen Sicht auf die Organisationsleistung kann die integrierte Planung die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen verbessern. Mithilfe dynamischer "Was-wäre-wenn-Szenarien" können Einschränkungen proaktiv identifiziert und verwaltet werden. 
  • Transparenz und Datenbasis: Die integrierte Planung fördert die Transparenz, indem sie einen klaren und konsistenten Rahmen für die Planung und Berichterstattung bietet. Sie liefert zudem umfassende Daten und es entstehen keine Zeitverzögerungen durch manuelle Arbeit mit Tabellenkalkulationen. Die Entscheidungen werden somit immer auf der Basis aktueller und korrekter Daten getroffen und alle Mitarbeitende/Beteiligten greifen auf dieselben Zahlen zurück ("One-Number-Prinzip"). 
  • Automatisierung und Effizienzsteigerung: Der Planungsansatz kann dazu beitragen, Doppelarbeit zu vermeiden und Prozesseffizienz zu verbessern, indem überlappende Aktivitäten identifiziert und Abstimmungsprozesse optimiert werden. Daten aus akzeptierten Versionen eines Plans können in die Datenbank für den offiziellen konsolidierten Plan übertragen werden. 
  • Kontinuierliche Planung: Eine integrierte Planung schafft den Übergang von einem statischen zu einem agilen, kontinuierlichen Planungsprozess. Dies ist insbesondere bei Unternehmen, die viele Pläne und Forecasts erstellen, von großer Bedeutung. Sie können zudem flexibler und schneller auf Veränderungen im Geschäftsumfeld reagieren, da sie einen ganzheitlichen Überblick über ihre Geschäftsaktivitäten haben. 

Software und Technologien in der Planung 

Eine integrierte Unternehmensplanung ist ein kontinuierlicher und iterativer Prozess, der eine enge Zusammenarbeit und Kommunikation erfordert. Die richtigen Werkzeuge und Technologien können dabei helfen, den Prozess zu unterstützen und zu erleichtern. Spezialisierte Softwarelösungen tragen dazu bei, die Koordination und Kommunikation zu erleichtern, Daten zu sammeln und zu analysieren und die Planungs- und Entscheidungsprozesse zu unterstützen. Die Wahl der Lösung hängt dabei von den Anforderungen und Zielen eines Unternehmens ab. Häufig bietet es sich auch an, mehrere Systeme zu kombinieren, um eine umfassende Lösung für die integrierte Planung zu erstellen. Einige Unternehmen entwickeln auch maßgeschneiderte Lösungen, die auf ihre spezifischen Anforderungen zugeschnitten sind. 

Folgende Lösungen können bei der Unternehmensplanung zum Einsatz kommen: 

  • Business Intelligence (BI) und Analytics-Tools: Diese Tools helfen dabei, Daten aus verschiedenen Quellen zu sammeln, zu analysieren und in aussagekräftige Informationen umzuwandeln. Sie können dazu verwendet werden, Trends zu identifizieren, Prognosen zu erstellen und Entscheidungen auf der Grundlage von Daten zu treffen. 
  • Corporate Performance Management (CPM) Software: Diese Software hilft Unternehmen dabei, ihre Leistung zu überwachen und zu managen. Sie umfasst oft Funktionen für Budgetierung, Planung, Prognose und Finanzkonsolidierung. 
  • Spezialisierte Planungssoftware: Es gibt Planungssoftware, die speziell auf die Bedürfnisse der integrierten Planung zugeschnitten ist. Diese Tools können Funktionen für die Modellierung, Simulation, Szenarienplanung und andere spezifische Planungsaufgaben enthalten. Dazu gehören zum Beispiel Sales & Operations Planning (S&OP) Tools oder Integrated Business Planning (IBP) Lösungen.  
  • Kollaborations- und Projektmanagement-Tools: Diese Tools erleichtern die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Teams und Individuen und helfen, Projekte und Aufgaben zu organisieren und zu verfolgen. 

Enterprise Resource Planning (ERP) Systeme integrieren zwar alle wesentlichen Unternehmensprozesse in einem einzigen System, von der Finanzplanung über die Produktions- und Vertriebsplanung bis hin zum Personalwesen und Customer-Relationship-Management, sind jedoch mehr auf operative Prozesse wie die Aufgabe einer Bestellung oder Rechnungsstellung ausgerichtet und weniger auf dynamische Planungsprozesse. 

Auch in diesem Bereich spielt künstliche Intelligenz (KI) längst eine essenzielle Rolle. Sie kann zum Beispiel in Form von Predictive Forecastings dabei helfen, die Planung zu optimieren sowie interne und externe Faktoren auszuwerten, Routineaufgaben zu reduzieren und mehr Zeit für wertschöpfende Tätigkeiten zu gewinnen. 

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