Pflichtenheft

Ein Pflichtenheft ist ein Dokument, das als Inhalt die Anforderungen und Funktionen eines Produkts oder einer Dienstleistung festlegt. Es dient als Leitfaden für Entwickler und Kunden, um sicherzustellen, dass das Endprodukt den Erwartungen entspricht. Es handelt sich also um einen Projektplan, der vom Auftraggeber erstellt wird, um das Lastenheft des Auftraggebers zu erfüllen.

Definition Pflichtenheft

Ein Pflichtenheft ist ein wesentliches Element bei der Planung und Durchführung von Projekten. Es ist ein detailliertes Dokument, das die Anforderungen und Erwartungen an ein Projekt oder ein Produkt definiert. Es dient als Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer und hilft, Missverständnisse und Unklarheiten zu vermeiden. Ein Pflichtenheft enthält in der Regel Informationen über den Projektumfang, die Ziele, die Funktionen, die technischen Anforderungen und die Qualitätsstandards. 

Insgesamt ist ein Pflichtenheft ein wichtiger Leitfaden für die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen, von dem alle Beteiligten profitieren. Es sorgt für Klarheit, Transparenz und Effizienz während des Entwicklungsprozesses und reduziert das Risiko von Fehlern und Missverständnissen.

Abgrenzung: Was ist der Unterschied zwischen Lastenheft und Pflichtenheft?

Das Lastenheft und das Pflichtenheft sind zwei wichtige Dokumente im Projektmanagement, insbesondere bei der Entwicklung von Software oder anderen komplexen Systemen.

  • Das Lastenheft beschreibt die Anforderungen und Erwartungen des Kunden oder Auftraggebers an das zu entwickelnde System. Es umfasst funktionale und nicht-funktionale Anforderungen, wie z.B. die gewünschten Funktionen, die Benutzerschnittstelle, die Performance-Anforderungen und die Zuverlässigkeit.
  • Das Pflichtenheft hingegen ist das Dokument, das von den Entwicklern auf der Grundlage des Lastenhefts erstellt wird. Es beschreibt, wie das System entwickelt werden muss, um die im Lastenheft festgelegten Anforderungen zu erfüllen. Es enthält detaillierte Informationen über die Architektur, das Design und die Implementierung des Systems sowie zu den Tests, die durchgeführt werden müssen, um sicherzustellen, dass das System die Anforderungen erfüllt.

Vereinfacht ausgedrückt beantwortet das Lastenheft die Frage "Was soll das System leisten?" und das Pflichtenheft die Frage "Wie soll das System das leisten?". Das Lastenheft gibt also die Ziele und Anforderungen des Kunden an, während das Pflichtenheft beschreibt, wie diese Anforderungen erfüllt werden sollen.

Wer erstellt ein Pflichtenheft?

Ein Pflichtenheft wird in der Regel von Projektverantwortlichen erstellt, zum Beispiel von Projektleitern, Produktmanagern, Systemanalytikern oder Ingenieuren. In einigen Fällen kann es auch von externen Berater erstellt werden. Der Auftraggeber und der Auftragnehmer arbeiten bei der Erstellung des Dokuments zusammen, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen und Erwartungen berücksichtigt werden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wie erstellt man ein Pflichtenheft?

Um ein Pflichtenheft zu erstellen, sollten die folgenden Schritte durchgeführt werden:

  • Analyse: Sammeln Sie alle relevanten Informationen über das Projekt oder das Produkt, einschließlich der Ziele, der Zielgruppe und der Marktsituation.
  • Anforderungen: Definieren Sie die funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen, die das Projekt oder das Produkt erfüllen muss.
  • Strukturierung: Ordnen Sie die Anforderungen in logische Abschnitte, z. B. nach Funktionen oder Modulen.
  • Detaillierung: Beschreiben Sie jede Anforderung klar und präzise, um Missverständnisse zu vermeiden.
  • Abstimmung: Stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten, einschließlich des Auftraggebers und des Auftragnehmers, das Pflichtenheft verstehen und akzeptieren.
  • Aktualisierung: Überprüfen und aktualisieren Sie das Heft regelmäßig, um Änderungen im Projektverlauf oder neue Anforderungen zu berücksichtigen.

Was sind die Vorteile eines Pflichtenhefts?

Ein Pflichtenheft bietet zahlreiche Vorteile für alle Beteiligten. Es sorgt für Klarheit und Transparenz über die Anforderungen und Funktionen des Endprodukts, wodurch das Risiko von Missverständnissen und Fehlern während der Entwicklung verringert wird. Es erleichtert auch die Kommunikation zwischen Kunden und Entwicklern, indem es als gemeinsamer Leitfaden für alle dient. Darüber hinaus kann ein Pflichtenheft auch als Kontrollinstrument während der Entwicklung und als Dokumentation für spätere Verweise dienen.

Wo wird ein Pflichtenheft eingesetzt?

Ein Pflichtenheft wird vor allem in der Softwareentwicklung, im Maschinenbau, in der Elektrotechnik und im Bauwesen verwendet. Es kann aber auch in anderen Branchen verwendet werden, in denen eine detaillierte Planung und Koordination von Projekten erforderlich ist.

Noch mehr Wissen in unseren REMIRA Whitepapern

In unseren Whitepapern erhalten Sie nützliche Praxistipps rund um die Themen Supply Chain und Omnichannel Commerce.

Integriertes Sales & Operations Planning Bild

Integriertes Sales & Operations Planning

Kostenlos anfordern
Out-of-Stocks vermeiden - Verfügbarkeit erhöhen Bild

Out-of-Stocks vermeiden - Verfügbarkeit erhöhen

Kostenlos anfordern
Die optimale Supply Chain für den Ersatzteilhandel Bild

Die optimale Supply Chain für den Ersatzteilhandel

Kostenlos anfordern
Lagerverwaltung für Logistikdienstleister Bild

Lagerverwaltung für Logistikdienstleister

Kostenlos anfordern
Leitfaden Lieferantenintegration Bild

Leitfaden Lieferantenintegration

Kostenlos anfordern
Einfach Inventur: Der Inventurleitfaden Bild

Einfach Inventur: Der Inventurleitfaden

Kostenlos anfordern
Vendor Managed Inventory: Vorteile für Händler und Lieferanten Bild

Vendor Managed Inventory: Vorteile für Händler und Lieferanten

Kostenlos anfordern

Alle Glossar-Begriffe

ABC-/XYZ-Analyse Absatzplanung Absatzprognose Auftragsabwicklung Automatische Disposition Automatisches Kleinteilelager (AKL) AutoStore Avisierung Bedarfsplanung Beleglose Lagerführung Beschaffung Beschaffungslogistik Beschaffungsplanung Bestandscontrolling Bestandsmanagement Bestandsoptimierung Bestandsreduzierung Big Data Business Intelligence Software Chaotische Lagerhaltung Charge Click and Collect CMR-Frachtbrief Curated Shopping Customer Journey Disposition Distributionslogistik Dock & Yard Management Dropshipping Durchlaufregal Durchlaufzeit (DL) E-Commerce EAN EDI - Electronic Data Interchange EDI Clearing Center EDIFACT Einzelhandel Endless Aisle ERP-System Exoskelett Fahrerloses Transportsystem (FTS) FEFO FIFO Fiskalspeicher Flottenmanagement Flurförderfahrzeug Fourth Party Logistics - 4PL Fulfillment Großhandel Handling Unit HIFO Hochregallager Intralogistik Inventur Inventursoftware Just-in-Time Key Performance Indicator (KPI) Kommissioniermethoden Kommissionierung Kommissionier­verfahren Kontraktlogistik Ladeeinheit Ladehilfsmittel Lagerarten Lagerbestand Lagerhaltung Lagerhaltungskosten Lagerkennzahlen Lagerlogistik Lagerumschlagshäufigkeit Lagerverwaltung Lagerverwaltungssystem Lebensmittellogistik Lieferantenintegration Lieferantenmanagement Lieferfähigkeit LIFO LOFO Logistik Logistik und ihre Teilbereiche Logistikdienstleister Losgrößen Management by Exception Materialfluss Materialwirtschaft Maximalbestand MDE-Gerät Meldebestand Mindestbestand Mobile Datenerfassung mPOS (Mobile Point of Sale) Multi-Echelon-Optimierung Multi-Order-Picking Multichannel Nullbon Omnichannel Omnichannel Commerce Order Management Out-of-Stock Permanente Inventur Pflichtenheft Predictive Analytics Produktinformationsmanagement (PIM) Produktionslogistik Produktionsplanung Quick Commerce Regalbediengerät (RBG) Retail Retoure Retourenmanagement Return on Investment (ROI) RFID - Radio Frequency Identification Rollierende Planung Sales & Operations Planning Self-Checkout SGTIN Sicherheitsbestand SKU Software Software-as-a-Service (SaaS) Space Management Stichprobeninventur Streuverlust Stückgut Stückliste Supply Chain Supply Chain Management Third Party Logistics (3PL) Track & Trace Transportlogistik Transportmanagement TUL-Prozesse Umlagerung Umschlagslogistik Unified Commerce Unternehmenslogistik Value Added Services Vendor Managed Inventory (VMI) Vor- und nachverlegte Inventur Warehouse Management System Warenausgang Warendisposition Wareneingang Warenwirtschaftssystem Wiederbeschaffungszeit Zeitfenster­management Zentrallager Zwischenlager