Social Commerce

Der Begriff Social Commerce ist eine Form des E-Commerce, bei der die aktive Beteiligung der Kunden sowie die persönliche Beziehung zu diesen in den sozialen Netzwerken im Vordergrund stehen.

Social Commerce ist ein Online-Einzelhandelsmodell, bei dem Social Medial Plattformen zur Umsatzgenerierung genutzt werden. Social Commerce ist ein Online-Einzelhandelsmodell, bei dem Social Medial Plattformen zur Umsatzgenerierung genutzt werden.

Definition: Was bedeutet Social Commerce?

Social Commerce kann auch mit S-Commerce abgekürzt werden und ist ein Online-Einzelhandelsmodell, bei dem Social Media Plattformen zur Umsatzgenerierung genutzt werden. Social Commerce umfasst im Gegensatz zum E-Commerce nicht nur den Kauf eines Produktes im Internet, sondern den gesamten Kaufvorgang einer Person beginnend bei der Entdeckung des Produktes bis zum anschließenden Kauf über Social Media Plattformen. S-Commerce wird auch als "Future of Commerce" bezeichnet und hat sich in den vergangenen Jahren bereits erfolgreich auf dem Markt etabliert. Beim Social Commerce sind persönliche Beziehungen zu den Kunden und die Aktivitäten zwischen diesen besonders wichtig und spielen eine große Rolle, um eine hohe Kundenzufriedenheit und eine erfolgreiche Social-Commerce-Strategie zu gewährleisten.

Übergreifende Definition: Was bedeutet E-Commerce?

E-Commerce ist die Abkürzung von Electronic Commerce und bedeutet übersetzt elektronischer Handel. E-Commerce umfasst den Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen oder die Übermittlung von Feldern und Daten über ein elektronisches Netzwerk, meistens das Internet. Hierbei können so gut wie alle Arten von Produkten oder Dienstleistungen über das Internet vertrieben werden. 

Wie funktioniert Social Commerce?

Social Commerce kann als eine Vermischung von E-Commerce und Social Media bezeichnet werden. Um erfolgreiches Social Commerce zu betreiben, sollte sichergestellt werden, dass die E-Commerce Funktionen einwandfrei mit den Social Media Plattformen eines Unternehmens integriert werden. Unternehmen platzieren ihre Produkte hierbei in den sozialen Medien und ermöglichen einen direkten Kauf dieser anhand sogenannter Shoppable Posts. Hierbei wird es den Nutzern ermöglicht, Produkte in den sozialen Medien zu erkunden und diese anschließend auch zu kaufen, ohne die jeweilige Plattform verlassen zu müssen. Im Social Commerce wird also die gesamte Customer Journey innerhalb einer Social-Media-Plattform abgebildet. Neben dem eigentlichen Kaufprozess können Interessenten zudem bei Fragen und Problemstellungen Support über die jeweilige Plattform erhalten sowie Feedback geben und sich mit anderen Mitgliedern austauschen. Oft nutzen Unternehmen auch Influencer, welche die Produkte für die passende Zielgruppe anwerben und eine Vertrauensbasis schaffen. 

Begriffsabgren­zung: Social Shopping und Social Selling zu S-Commerce

  • Social Shopping befasst sich mit dem Aufbau von Kundenbeziehungen in den sozialen Medien, bei dem Nutzer sich auch untereinander austauschen können. Im Gegensatz zum S-Commerce werden hier meist keine direkten Einkäufe getätigt. 
  • Social Selling beschreibt allgemein die Nutzung von Social Media zur Umsatzgenerierung. S-Commerce kann hierbei als Teil des Verkaufes betrachtet werden. 

Welche Vorteile hat Social Commerce?

Social Commerce bietet als moderne Innovation viele Vorteile für Händler und Kunden. Einige von ihnen sind zum Beispiel:

  • Große Zielgruppe: Mit Social Commerce ist es mit den unterschiedlichen sozialen Medien einfacher, eine große und breit gefächerte Zielgruppe je nach Plattform zu erreichen. Des Weiteren ist es mit S-Commerce einfacher, Interessenten zu Kunden zu konvertieren. Die Zielgruppe im Alter von circa 18-34 Jahren ist generell sehr präsent in den sozialen Medien und nimmt die Gelegenheit, über Social Media Produkte zu kaufen, vermehrt wahr. Gerade die Generation Z kann sich eine Zeit ohne Online Shopping nicht mehr vorstellen.
  • Nahtloses Einkaufserlebnis: Social Commerce bietet weniger Hindernisse in Online-Kauf und so letztendlich für eine gute Customer Journey. Interessenten können hier entspannt kaufen, ohne die social Plattform zu verlassen. Zudem ist der Kauf über Social Media interaktiver und somit auch kundenfreundlicher als der im klassischen E-Commerce.
  • Einfache Kundenbindung: Nach Kaufabschluss können Käufer in die Community eingebunden werden und schaffen auf diese Weise nicht nur einen Austausch untereinander, sondern können ebenfalls zu perfekten Werbebotschaftern werden. Hier kann kostenlose Werbung für das Unternehmen unter den Nutzern mittels Social Media entstehen.
  • Vertrauen schaffen: Social Commerce bietet die Möglichkeit, in Echtzeit Feedback abzugeben und online Meinungen auszutauschen. Die Kommentare der Kunden auf Social Media bieten eine vertrauenswürdige Bewertung von Nutzern und schafft eine Vertrauensbasis. Die Werbung mithilfe von Influencern kann dabei helfen, dass die Zielgruppe schneller Vertrauen in eine Marke fast und sich so einfacher konvertieren lässt.
  • Höherer Umsatz: Social Commerce bietet ein großes Marktpotenzial und ist mit fast jeder Plattform erfolgreich anwendbar. 

Was sind die Herausforder­ungen oder Nachteile im Social Commerce?

  • Fragliche Kaufabsichten: Es ist fraglich, ob im Social Commerce eine höhere Kaufabsicht besteht als in einem regulären Onlineshop. Viele Menschen sind in den sozialen Netzwerken unterwegs, um sich zu informieren oder mit Freunden in Kontakt zu treten. Die Kaufabsicht gilt als eingeschränkt.
  • Verlust von Kundendaten: Wenn Social Media Plattformen den Verkauf von Produkten des Händlers oder Herstellers übernehmen, werden die Kundendaten nicht bei dem Händler selbst gespeichert, was die anschließende Auswertung der Daten erschwert. Dies kann womöglich dazu führen, dass das persönliche Einkaufserlebnis nicht verbessert werden kann.
  • Positives Image aufrechterhalten: Auf Social Media bewegen sich viele Menschen, welche gut aufgeklärt sind und ihre Meinung frei mit anderen teilen. Besteht Unmut seitens der Käufer, kann dies zum Nachteil des Verkäufers werden. Hier ist eine dauerhafte Pflege des Images wichtig, um stetig zufriedene Kunden generieren zu können. 
  • Nicht zufriedenstellender Einkauf: Aus Sicht der Kunden ist S-Commerce in der Vergangenheit mit einigen negativen Erfahrungen und Vorwürfen wie zum Beispiel eine fehlerhafte Lieferung oder Diebstahl von persönlichen Daten belastet worden. Diese Vorwürfe gilt es zu vermeiden und Interessenten durch positives Auftreten online zu überzeugen. 

Beispiele wie S-Commerce funktioniert

  • Snapchat: Nutzer können hier anhand verschiedener Linsen ausprobieren, wie sie aussehen. Nicht selten erstellen große Firmen Linsen und Filter, um Nutzer online auf ihre Produkte aufmerksam zu machen
  • Facebook: Diese Social-Media-Plattform hat die breiteste Altersspanne bei ihren Nutzern. Facebook-Shop bietet Nutzern die Möglichkeit sofort einen Einkauf zu starten. Hierbei können die Nutzer Einblicke in die Produkte erhalten und Eindrücke sammeln.
  • Pinterest: Dieses soziale Netzwerk ist auf Bilder und Grafiken spezialisiert, Dekorationen und Mode kann hier erfolgreich geteilt werden. Sogenannte Pins oder Pinnwände bei Pinterest ermöglichen, auf Nutzer angepasste Werbung zu schalten. Funktionen wie zum Beispiel "Shop the Look" unterstützen dies.
  • Instagram: Diese Plattform gilt als beliebteste ihrer Art und ist zudem sehr beliebt bei jüngeren Nutzern. Besonders Modische Produkte lassen sich hier gut vermarkten. Mit der Shopping-Funktion Instagram Shopping werden die Produkte auf Instagram fast wie in einem Onlineshop präsentiert und ermöglichen einfaches Shoppen, ohne den jeweiligen Onlineshop des Händlers nutzen zu müssen.
  • TikTok: Hier befindet sich eine sehr junge Zielgruppe. Deshalb eignet sich diese Plattform besonders gut, um unterhaltsame Kampagnen in Form von Videos zu veröffentlichen und so eine Zielgruppe zu generieren und auf des Unternehmen oder dessen Produkte aufmerksam zu machen.

Warum sollten Unternehmen S-Commerce nutzen?

Etwa die Hälfte der Bevölkerung nutzt Social Media regalmäßig, vor allem für die jüngere Zielgruppe wird Onlineshopping immer selbstverständlicher und ist aus dem heutigen Zeitalter nicht mehr wegzudenken. Somit hält sich ein Großteil der Zielgruppe auf Social Media auf, was es für Unternehmen wichtig macht, sich auf denselben Plattformen wie deren Zielgruppe zu bewegen, um diese einfach zu erreichen. Besteht bereits ein eigener Onlineshop des Unternehmens, lassen sich die Produkte einfach über die Social-Media-Plattformen verteilen und platzieren. Sollte zudem bereits eine Community auf Social Media bestehen, kann dies ebenfalls eine Voraussetzung für erfolgreichen S-Commerce sein. Die Nutzung von S-Commerce bietet Unternehmen zudem den Vorteil, dass diese eine hierdurch eine erhöhte Reichweite generieren können. Durch die Interaktion mit der Kundschaft in den sozialen Medien können eine bessere Kundenbindung sowie eine höhere Conversion-Rate erzielt werden. Durch bezahlte Anzeigen oder auch Influencer bietet sich eine kontrollierte Alternative Produkte und Dienstleistungen online zu bewerben und eine erste Vertrauensbasis zu schaffen. Durch positive Bewertungen bisheriger Kunden und die Kommunikation der Kunden untereinander bietet sich zudem der Vorteil die Glaubwürdigkeit und das Kundenvertrauen zu verbessern. Das Marketing kann dann Social Commerce gezielter auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmt werden anhand der durch die Plattformen erlangten Daten. 

Welche Produkte eignen sich für Social Commerce?

Generell gilt: Produkte, die sich gut abbilden lassen, eignen sich besonders gut für S-Commerce. Einige Produkte haben sich in der Vergangenheit besonders gut verkaufen lassen, hierzu zählen:

  • Modebranche: Mode wie Kleidung oder auch Accessoires lassen sich besonders gut auf Bildern und Videos in Posts festhalten. Models oder Influencer können hierbei helfen, Aufmerksamkeit auf diese zu schaffen.
  • Beauty: Auch Kosmetikprodukte können anhand verschiedener Arten von Posts auf Social Media gut visualisiert werden und sprechen zudem eine bestimmte Zielgruppe direkt an. 
  • Lebensmittel: Nicht nur Lebensmittel, sondern auch Getränke lassen sich gut auf Social Media platzieren. So können zum Beispiel Restaurants oder auch Getränkehersteller mithilfe von Influencern in den sozialen Medien werben. 
  • Sport/Gesundheit: Besonders zu Zeiten von Corona hat die Fitness- und Gesundheits-Branche geboomt. Auch heute lassen sich diese Produkte gut über das Internet platzieren verkaufen. 
  • Personalisierte Produkte: Einzigartige und personalisierte angefertigte Produkte lassen sich ebenfalls gut im Internet mit Seiten wie zum Beispiel Etsy verkaufen. 

Andererseits gibt es auch Produkte, die sich eher weniger für den Verkauf mit Social Commerce eignen: 

  • Technische Produkte: Komplizierte technische Faktoren, die unter anderem bei Smartphones oder anderen technischen Geräten vorzufinden sind, lassen sich nicht optimal in den sozialen Netzwerken platzieren oder darstellen.
  • Produkte mit hohem Wert: Diese Produkte erfordern meist einen höheren Zeitaufwand für Recherche seitens der Interessenten und lassen sich nicht optimal mittels S-Commerce vermarkten und verkaufen.

Noch mehr Wissen in unseren REMIRA Whitepapern

In unseren Whitepapern erhalten Sie nützliche Praxistipps rund um die Themen Supply Chain und Omnichannel Commerce.

Integriertes Sales & Operations Planning Bild

Integriertes Sales & Operations Planning

Kostenlos anfordern
Out-of-Stocks vermeiden - Verfügbarkeit erhöhen Bild

Out-of-Stocks vermeiden - Verfügbarkeit erhöhen

Kostenlos anfordern
Die optimale Supply Chain für den Ersatzteilhandel Bild

Die optimale Supply Chain für den Ersatzteilhandel

Kostenlos anfordern
Lagerverwaltung für Logistikdienstleister Bild

Lagerverwaltung für Logistikdienstleister

Kostenlos anfordern
Leitfaden Lieferantenintegration Bild

Leitfaden Lieferantenintegration

Kostenlos anfordern
Einfach Inventur: Der Inventurleitfaden Bild

Einfach Inventur: Der Inventurleitfaden

Kostenlos anfordern
Vendor Managed Inventory: Vorteile für Händler und Lieferanten Bild

Vendor Managed Inventory: Vorteile für Händler und Lieferanten

Kostenlos anfordern
S&OP in der Lebensmittelbranche Bild

S&OP in der Lebensmittelbranche

Kostenlos anfordern
Advanced Planning and Scheduling API APS Artikelnummer ASIN Auftrag Auftragsabwicklung Auftragsdurch­laufzeit Auftrags­fertigung Augmented Reality Auslagerung AutoStore Avisierung B2B und B2C Bedarf Belegausgabepflicht Beleglose Lagerführung Beschaffung Beschaffungslogistik Beschaffungsmanagement Beschaffungsplanung Best-of-Breed Bestand Bestandscontrolling Big Data Blockchain Bottom-Up Planung Buy Box Category Management Chaotische Lagerhaltung Charge Click and Collect Click and Reserve Cloud Commerce Corporate Social Responsibility Curated Shopping Curbside Pick-up Customer Experience Management Customer Journey Customer Relationship Management (CRM) Data Warehouse Digital Commerce Digital Signage Direct-to-Consumer (D2C) Disponent Distributionslager Distributionslogistik Dropshipping DSFinV-K Durchlaufregal E-Procurement EAN EDI Clearing Center EDIFACT Endless Aisle Exoskelett Fahrerloses Transportsystem (FTS) Fast Moving Consumer Goods (FMCG) FEFO FIFO Fiskalisierung Fiskalspeicher Flottenmanagement Flurförderfahrzeug Fourth Party Logistics - 4PL Frontend Gamification Gebinde Gegenstrom­­­verfahren Geschenkbon GoBD Green Logistics GTIN - Global Trade Item Number Handelslogistik HIFO Integrated Business Planning (IBP) Integrierte Planung Internet of Things (IoT) Intralogistik Inventursoftware Inventurverfahren IWD PS 880 Kassensicherungsverordnung (KassenSichV) Kaufentscheidung Key Performance Indicator (KPI) KMU Kommissioniermethoden Kommissionier­verfahren Kommissio­nier­lager Konsignationslager Kontraktlogistik Kuppelproduktion Künstliche Intelligenz Ladeeinheit Ladehilfsmittel Lager Lagerarten Lagerbestand Lagerhaltung Lagerhaltungskosten Lagerkennzahlen Lagerlogistik Lagerverwaltungssystem Lebensmittellogistik Lieferantenintegration Lieferfähigkeit Lieferkettengesetz Liefertreue LIFO LOFO Logistik und ihre Teilbereiche Losgrößen Management by Exception Maschinelles Lernen Materialfluss Materialwirtschaft Maximalbestand MDE-Gerät Meldebestand Micro-Hub Mindestbestand Mindesthalt­barkeitsdatum (MHD) Mobile Commerce (M-Commerce) Mobile Datenerfassung Mobile Kasse mPOS (Mobile Point of Sale) Multichannel Nullbon Omnichannel Omnichannel Commerce Order Management Order Management System (OMS) Palette Payment Provider Permanente Inventur Pflichtenheft Pick-by-Cart Pick-by-Light Pick-by-Paper Pick-by-Scan Pick-by-Voice Pick-by-Watch Planogramm POS (Point of Sale) Procurement Software Product Experience Management (PXM) Product Lifecycle Management (PLM) Produktinformations­management (PIM) Produktionslogistik Push & Pull Quick Commerce Radio Frequency Identification (RFID) Recommendation Engines Regalplanung Repricing Responsive Design Ressourcenmanagement Retail Retoure Retourenmanagement Return-in-Store ROPO-Effekt Self-Checkout SGTIN Ship-from-Store Showrooming Sicherheitsbestand Social Commerce Software Software-as-a-Service (SaaS) Space Management Stationärer Handel Streuverlust Stückgut Stückliste Supplier Relationship Management (SRM) Technische Sicherungs­einrichtung (TSE) Top-Down Planung Transportlogistik Transportmanagement TUL-Prozesse Umlagerung Umschlagslager Umschlagslogistik Unified Commerce Unternehmenslogistik Virtuelles Lager Voice Commerce Vor- und nachverlegte Inventur Vorratslager Warehouse Management System Warenausgang Warendisposition Wareneingang Warenwirtschaftssystem Wiederbeschaffungszeit Zeitfenster­management Zentrallager Zulieferer Zwischenlager