Lagerverwaltungssystem

Die Begriffe Lagerverwaltungssystem (LVS) und Warehouse Management System (WMS) werden meist synonym verwendet. Ein LVS ist ein softwarebasiertes System zur Optimierung von Lagerprozessen, während ein WMS noch umfangreichere Funktionen für die Lagerverwaltung mit sich bringt.

Was ist der Unterschied zwischen einem Lagerverwaltungssystem und einem Warehouse Management System?

Das LVS bezeichnet ein System zur Verwaltung von Mengen und Lagerorten sowie deren Beziehung zueinander. Damit wird also der Lagerbestand verwaltet. Das Warehouse Management System (WMS) dient der Führung und Verbesserung von innerbetrieblichen Lager- und Transportsystemen. Nach der VDI-Richtlinie 3601 versteht man unter Warehouse Management die Steuerung, Kontrolle und  Optimierung von Lager- und Distributionssystemen mit einer Lagerverwaltung, mit umfangreichen Methoden und Mitteln zur Kontrolle der Systemzustände sowie einer Auswahl an Betriebs- und Optimierungsstrategien. Theoretisch umfasst das WMS also weitere Funktionen, in der Praxis werden die beiden Begriffe allerdings synonym verwendet.

Definition: Was ist ein Lagerverwaltungssystem?

Ein LVS ist ein softwarebasiertes System, das die Steuerung und Verwaltung der täglichen Abläufe in einem Lager unterstützt. Mit dem softwarebasiertem und bestandsführendem System werden sämtliche Bewegungen und Prozesse kontrolliert, koordiniert und optimiert. So können alle Warenbewegungen besser abgebildet werden. Ein Lagerverwaltungssystem sorgt für Transparenz im Lager, minimiert Kommissionierungsfehler und steigert dadurch auch die Lieferfähigkeit.

Definition: Was ist ein Warehouse Management System?

Ein Warehouse Management System steuert zum Beispiel die Ein- und Auslagerung von Beständen, optimiert die Kommissionierung und den Versand von Aufträgen und hilft bei der Wiederauffüllung des Bestands. Ein Warehouse Management System kann eine eigenständige Anwendung oder Teil eines Enterprise Resource Planning (ERP)-Systems sein. Dann wird es über Schnittstellen mit dem ERP-System verbunden und erhält so die Informationen zu allen Waren (Qualität, Lagerzeit und Lagerort, Haltbarkeit etc.) und Aufträgen. Ein WMS ist also vorrangig für die Führung und Optimierung innerbetrieblicher Lagersysteme zuständig.

 

Anmerkung: Die Begriffe werden im Folgenden synonym verwendet.

 

Welche Funktionen hat ein Lagerverwaltungssystem?

Das Lagerverwaltungssystem ist das Kernstück des Lagers. Um den steigenden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, kommen Unternehmen mittlerweile kaum noch ohne Software in der Lagerverwaltung aus. Sie sorgt für hocheffiziente Prozesse in der gesamten Logistik eines Unternehmens. 

Überblick über die Funktionen einer Software:

  • Optimierung von Wareneingang und Warenausgang
  • Stammdatenverwaltung
  • Kommissionierung und Avisierung
  • Bereitstellung von Informationen
  • Verpackung, Etikettierung und Versand von Waren
  • Bestandsverfolgung & effizientes Bestandsmanagement
  • Verfolgung und Sichtbarkeit
  • Papierlose Bestandsdokumentation
  • Berichterstellung und Analyse
  • Umlagerung
  • Abbildung verschiedener Lagerarten (Produktionslager, Kommisionierlager, Schmalganglager, Fachbodenlager, Distributionslager, etc.)
  • Automatische Wegeoptimierung
  • Inventur (auch mit Stichprobeninventurverfahren)
  • Kompatibel mit allen etablierten Kommisioniertechniken (Pick-by-Voice, Pick-by-Light, Pick-by-Vision, etc.)
  • Retourenmanagement und Releasefähigkeit

Warum setzt man ein Lagerverwaltungssystem ein?

Mit einer Software für Lagerverwaltung können sämtliche logistische Material- und Informationsflüsse gesteuert, organisiert und überwacht werden - auch standortübergreifend. Ein Warehouse Management System erfasst Bewegungen und Materialflüsse und schafft damit maximale Transparenz. Mitarbeiter erhalten genaue Anweisungen und Informationen zur Durchführung ihrer Aufgaben; weniger Verwechslungen und Fehler sowie eine bessere Übersicht und Struktur sind die Folge. Lagerprozesse lassen sich optimieren und beschleunigen. Die perfekte Lagerverwaltung sorgt zudem für eine optimale Auslastung von Personal und Lagerkapazitäten. 

Der Einsatz von Software-Lösungen in der Lagerverwaltung sorgt weiterhin für:

  • Reduktion von Betriebskosten durch bessere Organisation und Aufteilung des Lagers
  • Optimierung der Arbeitsplanung für einen effizienten Mitarbeitereinsatz
  • Prozessvereinfachung durch Automatisierung
  • Beleglose Abwicklung im Zuge der Digitalisierung mit den entsprechenden Vorteilen gegenüber klassischer Papier-Belegführung
  • Einfache Einarbeitung neuer Mitarbeiter durch intuitive Datenverarbeitung und perfekt abgestimmte Hardware
  • Hohe Bestandsicherheit

Welche Arten von Warehouse Management Systemen gibt es?

Eigenständiges System

Ein eigenständiges WMS kommt meist von einem Drittanbieter, dessen Software ins betriebswirtschaftliche System des Unternehmens (z.B. ERP-System) integriert wird.

ERP-Modul

Einige ERP-Anbieter bieten ein LVS als integriertes Modul an.

Cloud-basiert

Ein cloud-basiertes LVS ist eine SaaS-Lösung ohne Implementierungsaufwand.

Was sind die Vorteile einer Lagerverwaltungssoftware?

Mithilfe eines Lagerverwaltungssystems können lagerinterne Prozesse optimiert werden. Grundsätzlich soll ein LVS eine papierlose Umgebung im Lager schaffen und Mitarbeiter automatisch zur optimalen Kommissionierung, Einlagerung und zum Versand anleiten. Zudem lassen moderne Warehouse Management Systeme die Anwendung von Kommissionier-Methoden wie Pick-by-Light, Pick-by-Voice, Pick-by-Vision oder RFID zu. Dazu werden mobile Geräte bzw. mobile Datenerfassung eingesetzt, um die logistischen Prozesse in der Kommissionierung zu vereinfachen und zu beschleunigen. 

Weitere Vorteile auf einen Blick:

  • Prozessvereinfachung durch Automatisierung
  • Schnelle Verarbeitung von Lageranfragen
  • Höhere Bestandssicherheit
  • Verbesserung des Supply Chain Managements
  • Optimale Nutzung aller Lagerressourcen
  • Höhere Produktivität
  • Niedrige Fehlerquote
  • Reduktion von Betriebskosten durch bessere Organisation und Aufteilung des Lagers
  • Mehr Transparenz in den Bereichen Lagerbestand, Versand und Nachverfolgung
  • Optimierung der Arbeitsplanung für einen effizienten Mitarbeitereinsatz und einfache Einarbeitung neuer Mitarbeiter

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