Bestandsmanagement

Das Bestandsmanagement im Unternehmen ist ein Prozess, der für eine gute Balance zwischen niedrigen Lagerbeständen und hoher Lieferbereitschaft bzw. einem hohen Serviceniveau sorgt. Ein optimales Bestandsmanagement steigert die logistische Leistungsfähigkeit und verbessert die gesamte Kostensituation eines Unternehmens.

Bestandsmanagement sorgt für gute Balance zwischen niedrigen Lagerbeständen und hoher Lieferbereitschaft Bestandsmanagement sorgt für gute Balance zwischen niedrigen Lagerbeständen und hoher Lieferbereitschaft

Das Bestandsmanagement im Unternehmen ist ein Prozess, der für eine gute Balance zwischen niedrigen Lagerbeständen und hoher Lieferbereitschaft bzw. einem hohen Serviceniveau sorgt. Ein optimales Bestandsmanagement steigert die logistische Leistungsfähigkeit und verbessert die gesamte Kostensituation eines Unternehmens.

Definition: Was ist Bestandsmanagement?

Bestandsmanagement sorgt dafür, dass die Waren- und Produktflüsse im Unternehmen optimal gesteuert werden. Dazu müssen eine konstante Lieferfähigkeit, niedrige Lagerbestände, flexible Lieferzeiten und eine geringe Kapitalbindung in Einklang gebracht werden. Es gilt, die optimalen Bestände für alle Produkte, rechtzeitige Bestellzeitpunkte und die richtige Menge zu bestimmen. Zu den Abläufen im Lager gehört auch die Organisation der stetigen Warenein- und -ausgänge, die Vermeidung von Fehlmengenkosten oder Überbeständen sowie die Logistikplanung und Prozessoptimierung im Rahmen der Produktionsplanung.

Produktionsplanung und Produktionslogistik

Sofern ein Lager Rohstoffe oder Zwischenprodukte enthält und an eine Produktion angeschlossen ist, befasst sich dessen Bestandsmanagement nicht nur mit der Absatzplanung, sondern auch mit der Produktionsplanung. Das heißt, es muss durch eine entsprechende Produktionslogistik sichergestellt werden, dass jederzeit genug Nachschub für die Produktions- und Logistikkette vorhanden ist und die produzierten Güter gelagert werden können, ohne dass es zu Überbeständen kommt.

Methoden im Bestandsmanagement

Im Bestandsmanagement gibt es verschiedene Methoden zur Umsetzung des Ziels einer effizienten, kostenminimalen Lagerhaltung. Meist lässt sich jedoch eine Methode anwenden, bei der die Lagerverwaltung in 4 Schritte eingeteilt wird: Klassifikation der Güter, Bedarfsplanung, Lagerbestandsplanung und Beschaffungsprozess.

Klassifikation von Gütern durch ABC/XYZ-Analyse

Zu Beginn werden alle Güter im Rahmen einer ABC/XYZ-Analyse hinsichtlich Wertanteil und Bedarfs- bzw. Verbrauchsverlauf untersucht und sortiert, wobei unter anderem auch Dauerartikel von saisonal oder nur gelegentlich gelagerten Waren und Gütern unterschieden werden.

Bedarfsplanung

In der Bedarfsplanung geht es vornehmlich um die Ermittlung des zukünftigen Bedarfs an einem Produkt oder einem Material. Grundsätzlich wird zwischen zwei unterschiedlichen Verfahren unterschieden: der programmgebundenen und der verbrauchsbezogenen Bedarfsplanung. Die programmgebundene Bedarfsplanung basiert auf konkreten Kundenaufträgen bzw. Produktionsprogrammen, während bei der verbrauchsbezogenen Bedarfsplanung der zukünftige Bedarf anhand des periodisierten Verbrauchs der Vergangenheit prognostiziert wird.

Bestandsplanung

Die Bestandsplanung soll die ständige Verfügbarkeit der benötigten Bestände bei reduziertem durchschnittlichem Lagerbestand sicherstellen. Im Vordergrund steht für Unternehmen dabei die Ermittlung der optimalen Sicherheitsbestände vor dem Hintergrund verschiedener Zulieferer- und Nachfrageprozesse. Außerdem werden Höchstbestände berücksichtigt, die aufgrund von Lagerrestriktionen nicht überschritten werden dürfen. So wird schließlich der effektive Lagerbestand ermittelt.

Beschaffungsplanung

Die Festlegung der Bestellpolitik eines Unternehmens erfolgt in der Beschaffungsplanung. Die richtige Bestellmenge wird mit Hilfe von heuristischen bzw. optimierenden Verfahren artikel- und standortspezifisch ermittelt. Der Bestellzeitpunkt wird ebenfalls der spezifischen Charakteristik eines Artikels angepasst.

Im Rahmen der mit diesen vier Schritten verbundenen Logistikplanung ist eine effiziente Lagersoftware meist unerlässlich.

Ziele des Bestandsmanagements

Bestandsmanagement soll in erster Linie ein korrektes Controlling des Lagers und die Lieferfähigkeit sicherstellen. In einer dabei gegebenenfalls stattfindenden Prozessoptimierung sollen zugleich die Lagerkosten gesenkt und die Lagerlogistik verbessert werden. Ziele sind außerdem:

  • Ermittlung des zukünftigen Bedarfs
  • Ermittlung optimaler Sicherheits- und Höchstbestände
  • Berücksichtigung des Mindestbestands
  • Standortspezifische optimale Bestellmengen
  • Einbeziehen saisonaler Schwankungen
  • Berücksichtigung der Lagerumschlagshäufigkeit und Lagerdauer
  • Minimierung von Fehlerquellen
  • Hohes Service-Niveau bzw. Liefertreue sicherstellen
  • Lagerkosten senken
  • Transparenz in der Lieferkette schaffen
  • Optimale Auslastung aller Ressourcen

Bedeutung des Bestandsmanagements für Unternehmen

Jedes Unternehmen, das Waren bzw. Güter einkauft und gegebenenfalls auch verkauft, braucht ein optimiertes Bestandsmanagement, um die Kosten für Beschaffung und Lagerhaltung so gering wie möglich zu halten und einen Überblick über seine Lagerbestände zu bekommen. Je mehr Güter das jeweilige Unternehmen kauft, verkauft und lagert, desto größer ist die Bedeutung des Bestandsmanagements für den Unternehmenserfolg. Das Bestandsmanagement hilft Unternehmen dabei, die Effektivität ihres Lieferservices auf das angestrebte Niveau zu bringen bzw. es auf einem hohen Level zu halten und somit jederzeit die Kundenzufriedenheit sicherzustellen. Um unnötige Lagerkosten zu vermeiden, werden die Bestände dabei so niedrig wie möglich gehalten, ohne dass die Lieferfähigkeit darunter leidet. Zudem werden neue Möglichkeiten der Analyse und Warensteuerung realisiert.

Softwaregestütztes Bestandsmanagement

Für ein optimales Bestandsmanagement müssen viele Informationen schnell verarbeitet und richtig interpretiert werden. Eine Herausforderung, die manuell oft nicht zu meistern ist. Intelligente Softwarelösungen unterstützen Unternehmen bei der idealen Absatzprognose und verhilft ihnen zu mehr Umsatz bei gleichzeitig verringertem verfügbarem Lagerbestand. So sind alle Waren stets zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

FAQ

Was ist Bestandsmanagement?

Das Bestandsmanagement sorgt manuell oder mittels Software für eine gute Balance zwischen niedrigen Lagerbeständen und hoher Lieferbereitschaft. 

Was bedeutet Bestandsmanagement für Unternehmen?

Bestandsmanagement steuert Waren- und Produktflüsse im Unternehmen optimal und hilft so, ihr Serviceniveau auf ein hohes Level zu bringen. Bestände werden so niedrig wie möglich gehalten, ohne dass die Lieferfähigkeit leidet.

Noch mehr Wissen in in unseren REMIRA Whitepapern

In unseren Whitepapern erhalten Sie nützliche Praxistipps rund um die Themen Supply Chain und Omnichannel Commerce.

Integriertes Sales & Operations Planning Bild

Integriertes Sales & Operations Planning

Kostenlos anfordern
Out-of-Stocks vermeiden - Verfügbarkeit erhöhen Bild

Out-of-Stocks vermeiden - Verfügbarkeit erhöhen

Kostenlos anfordern
Die optimale Supply Chain für den Ersatzteilhandel Bild

Die optimale Supply Chain für den Ersatzteilhandel

Kostenlos anfordern
Lagerverwaltung für Logistikdienstleister Bild

Lagerverwaltung für Logistikdienstleister

Kostenlos anfordern
Leitfaden Lieferantenintegration Bild

Leitfaden Lieferantenintegration

Kostenlos anfordern
Einfach Inventur: Der Inventurleitfaden Bild

Einfach Inventur: Der Inventurleitfaden

Kostenlos anfordern
Vendor Managed Inventory: Vorteile für Händler und Lieferanten Bild

Vendor Managed Inventory: Vorteile für Händler und Lieferanten

Kostenlos anfordern

Alle Glossar-Begriffe

ABC-/XYZ-Analyse Absatzplanung Absatzprognose Auftragsabwicklung Automatische Disposition Automatisches Kleinteilelager (AKL) AutoStore Avisierung Bedarfsplanung Beleglose Lagerführung Beschaffung Beschaffungslogistik Beschaffungsplanung Bestandscontrolling Bestandsmanagement Bestandsoptimierung Bestandsreduzierung Big Data Business Intelligence Software Chaotische Lagerhaltung Charge Click and Collect CMR-Frachtbrief Curated Shopping Disposition Distributionslogistik Dock & Yard Management Dropshipping Durchlaufregal Durchlaufzeit (DL) E-Commerce EAN EDI - Electronic Data Interchange EDI Clearing Center EDIFACT Einzelhandel Endless Aisle ERP-System Exoskelett Fahrerloses Transportsystem (FTS) FEFO FIFO Fiskalspeicher Fourth Party Logistics - 4PL Fulfillment Großhandel Handling Unit HIFO Hochregallager Intralogistik Inventur Inventursoftware Just-in-Time Key Performance Indicator (KPI) Kommissioniermethoden Kommissionierung Kommissionier­verfahren Kontraktlogistik Ladeeinheit Ladehilfsmittel Lagerarten Lagerbestand Lagerhaltung Lagerkennzahlen Lagerumschlagshäufigkeit Lagerverwaltung Lagerverwaltungssystem Lebensmittellogistik Lieferantenintegration Lieferantenmanagement Lieferfähigkeit LIFO LOFO Logistik Logistik und ihre Teilbereiche Logistikdienstleister Management by Exception Materialfluss Materialwirtschaft Maximalbestand MDE-Gerät Meldebestand Mindestbestand Mobile Datenerfassung mPOS (Mobile Point of Sale) Multi-Echelon-Optimierung Multi-Order-Picking Multichannel Nullbon Omnichannel Omnichannel Commerce Out-of-Stock Permanente Inventur Predictive Analytics Produktinformationsmanagement (PIM) Produktionslogistik Produktionsplanung Quick Commerce Regalbediengerät (RBG) Retourenmanagement Return on Investment (ROI) RFID - Radio Frequency Identification Rollierende Planung Sales & Operations Planning SGTIN Sicherheitsbestand SKU Software Software-as-a-Service (SaaS) Stichprobeninventur Streuverlust Stückgut Stückliste Supply Chain Supply Chain Management Third Party Logistics (3PL) Track & Trace Transportlogistik Transportmanagement TUL-Prozesse Umlagerung Umschlagslogistik Unternehmenslogistik Value Added Services Vendor Managed Inventory (VMI) Vor- und nachverlegte Inventur Warehouse Management System Warenausgang Warendisposition Wareneingang Warenwirtschaftssystem Zeitfenster­management Zentrallager Zwischenlager