Wirtschaft und Wissenschaft im konstruktiven Dialog

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Die Fachkräfte von morgen schon heute zu erreichen – das ist eines der Ziele eines Projektes, bei dem das Software-Unternehmen REMIRA mit der Universität Münster in Westfalen kooperiert. 15 Studierende der Wirtschaftsinformatik beschäftigen sich mit der Optimierung der automatischen Dispositionslösung LOGOMATE.

Im Wintersemester 2011/12 begann am Fachbereich Wirtschaftsinformatik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ein beispielhaftes Projekt. Priv.-Doz. Dr. Axel Winkelmann (36) vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement leitet ein Projektseminar mit 15 Bachelor-Studierenden im fünften Semester. Sie untersuchen mathematische Verfahren, mit denen sich Zeitreihen möglichst effizient prognostizieren und grafisch darstellen lassen. Dafür stellt REMIRA aus seiner Dispositionssoftware LOGOMATE Daten zur Verfügung. LogoMate wird seit 1997 in Industrie und Handel für genaue Absatzprognose, Disposition und Bestandsmanagement eingesetzt.

Eine der großen Aufgaben ist die Optimierung einzelner Unternehmensbereiche. In der Disposition betrifft sie Beschaffung, Bestandsmanagement, Bestückung und Lieferung. Im Rahmen des Münsteraner Forschungsprojektes werden alle paar Wochen die Ergebnisse vorgestellt und mit den REMIRA-Fachleuten diskutiert. Eine mobile Applikation und Visualisierung soll dem Bestandsmanager später ermöglichen, auch von zuhause oder unterwegs auf die optimierten Daten zugreifen zu können.

Neben den wissenschaftlichen Ergebnissen sollen die Studenten sog. Soft Skills wie Projektmanagement- und Teamerfahrung erwerben. „Sie können bei diesem Projekt ganz eng mit der wirtschaftlichen Praxis zusammenarbeiten“, betont Dr. Winkelmann. „Und das machen sie sehr gut“, hat der erfahrene Wissenschaftlicher für den Nachwuchs ein dickes Lob übrig. Über seine Forschungen zu ERP-Systemen lernte Winkelmann das Unternehmen REMIRA kennen und entwickelte mit der Geschäftsführung ein praxisnahes Projekt, das für beide Seiten „eine Win-win-Situation darstellt“, wie er findet.

„Die Wirtschaftsinformatik orientiert sich recht klar an den Belangen der realen Wirtschaft. Neben technischen Fertigkeiten bringen Wirtschaftsinformatiker auch das notwendige betriebswirtschaftliche Know-how mit.“ Das hat für die Absolventen handfeste Vorteile, denn sie können sich nach dem Studium ihre Stellen größtenteils aussuchen.

Auch REMIRA-Geschäftsführer Thomas Sindermann (44) sieht große Vorteile für beide Seiten. „Wir wollen Wirtschaft und Wissenschaft noch enger miteinander verzahnen, um unsere Spitzenposition im Bereich der automatischen Disposition ausbauen zu können. Die Spezialisten von morgen können schon an der Uni den Praxistest proben und wir hoffen, den ein oder anderen für uns gewinnen zu können.“