LOGOMATE prognostiziert Kleidergrößen und Nähminuten bei CWS

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Ob Business-Outfits, Service- oder Sicherheitsbekleidung in allen Größen: Rund 13.000 vorproduzierte Artikel bevorratet CWS, ein führender Experte für textile Serviceleistungen, für die Fertigung von Berufskleidung. Dazu kommen weitere 6.000 Rohmaterialien wie Reißverschlüsse und Nähgarn. Die unterschiedlich aufwendigen Fertigungsmethoden und die komplexen Logistikprozesse machen eine präzise Vorausplanung der Auftragsabwicklung notwendig. Damit die Waren jederzeit in ausreichender Stückzahl vorrätig sind, verwaltet CWS seine Lager- und Produktionsstandorte mit LOGOMATE, der Software für Bestandsmanagement von REMIRA. Ziel der Implementierung war es, die Komplexität von Logistik und Disposition abzubilden und die Prozesse so zu steuern, dass sich Out-of-Stock-Situationen vermeiden lassen. Der Lagerumschlag der aktiv gemanagten Textilien hat sich seit der Einführung von 1,4 auf 2,3 gesteigert. Gleichzeitig wurde die Lieferfähigkeit auf einem Niveau von 95 Prozent stabilisiert.

CWS fertigt und vermietet im gesamten europäischen Raum individuelle Berufskleidung für jeden Bedarf. Als einer der führenden Anbieter von Hygienelösungen und textilen Services übernimmt das Unternehmen neben der Anschaffung und der Fertigung auch das Waschen und die Lagerung der Kleidung für seine Kunden – ob Handwerksbetrieb, Industrieunternehmen oder Supermarktkette. In sechs Fertigungsbetrieben in Europa werden Kleidungsstücke genäht und beispielsweise mit Firmenlogos bestickt. Die europäischen Logistikstandorte versorgen die Produktionsbetriebe regelmäßig mit Rohware. Im Customer Fulfillment Center in Polen werden die Fertigwaren – das heißt bereits produzierte oder zugekaufte Textilien – anschließend individualisiert und entsprechend den Kundenwünschen angepasst.

Präzise Prognosen für beste Servicequalität

„Wir bieten unseren Kunden besten Service sowie schnelle und flexible Produktionsprozesse. Dazu gehört beispielsweise, dass wir Ersatzkleidungsstücke in nur einer Stunde vom Lager in den Versand bringen“, erklärt Lutz Leischner, Head of Inventory Management bei CWS. Die Bedarfsplanung für die Arbeitshosen, -blusen, -schürzen und -kittel erfolgte früher auf Basis von Excel-Listen und mithilfe der Standardfunktionen von SAP. Um alle erforderlichen Materialien für Folge- und Neuaufträge jederzeit auf Lager zu haben, benötigte der Serviceanbieter jedoch ein präziseres Tool zur Prognoseberechnung. Dazu setzt das Unternehmen auf LogoMate von REMIRA. Zunächst hatte CWS geplant, die Software nur für die Absatzplanung zu nutzen. Schnell wurde jedoch deutlich, dass sich die Anwendung von LOGOMATE auch problemlos auf die Disposition und die Planung der Produktionskapazitäten ausweiten lässt. „Überzeugt hat bei der Auswahl vor allem, dass die Software individuell erweiterbar ist und an die spezifischen Kundenanforderungen angepasst werden kann“, so Lutz Leischner. „Gemeinsam mit REMIRA haben wir anhand eines Testszenarios erarbeitet, was die Software in unserem Fall erfüllen sollte.“ Mit LOGOMATE profitiert CWS von transparenten Prozessen in der Disposition, einem automatisierten Bestandsmanagement, belegbaren Basiswerten für das Reporting und einem flexiblen und exakten Tool zur Prognoserechnung sowie zur Absatzplanung im Rahmen von Aktionen und Neueinführungen.

Konfektionsgrößen vorausschauend planen

Über die intelligente Prognosefunktion von LOGOMATE erhält CWS Auskunft darüber, welche Waren sich künftig wie verkaufen werden. Berechnet werden die Daten anhand von Verkaufszahlen aus den vorherigen Jahren. LOGOMATE passt dabei auch die Sicherheitsbestände für jeden Artikel dynamisch an: Werden saisonbedingt beispielsweise eher kurzärmelige Hemden bestellt, reagiert die Software schon vorab und stößt Bestellungen frühzeitig an. Insgesamt konnte CWS so die Gefahr von Out-of-Stock-Situationen deutlich minimieren und gleichzeitig die Anzahl an aktiven Artikeln im Lager erhöhen. „Die Textilproduktion ist bei uns sowohl der größte als auch der komplexeste Bereich in der Logistik. Neben der erforderlichen Artikelmenge müssen wir in der Fertigung zusätzlich die Verteilung der einzelnen Kleidergrößen berücksichtigen“, sagt Leischner. Diese wurde vor der Einführung von LOGOMATE über vereinfachte Größenschlüssel größtenteils manuell berechnet. Die Folge der oftmals fehleranfälligen Berechnungen waren große Mengen an Altbeständen. „Sehr kleine und sehr große Größen werden eher selten nachgefragt. Unser Einkauf benötigt daher eine präzise Auskunft, welche Kleidergrößen wir in welcher Anzahl benötigen“, macht Leischner deutlich. Das gelingt mithilfe der erweiterten Prognosefunktion von LOGOMATE: Die Software berechnet zunächst den Forecast für einen Artikel und splittet diesen dann auf die einzelnen Kleidergrößen auf.

LM capa+ managt Kapazitätsplanung

Ein weiteres Anliegen von CWS war es, die Produktionsabläufe präzise planen und auf Auftragsspitzen flexibel reagieren zu können. Die Produktionsplanung in den einzelnen Fertigungsbetrieben organisiert das Unternehmen durch Buchung eines bestimmten Kontingents an Nähminuten. Besonders bei variierendem Auftragsvolumen ist es für den Serviceanbieter wichtig, die Betriebe jederzeit optimal auszulasten. Daher nutzt das Unternehmen seit kurzem das LOGOMATE-Modul LM capa+ zur Kapazitätsplanung: Mit dem Modul bucht CWS in den einzelnen Betrieben pro Woche exakt so viele Nähminuten, wie für die Produktion der laufenden Aufträge erforderlich sind. LM capa+ ermöglicht so die bedarfsgerechte Planung von Personal und Maschinenauslastung und lässt sich dazu beispielsweise an Zeiterfassungssysteme anbinden. Über das Modul werden automatisch alle laufenden und zukünftigen Aufträge sowie die Auslastung der einzelnen Nähbetriebe in Minuten abgeglichen. Überlasten und Unterlasten erkennt das System sofort. Damit vereinbarte Liefertermine jederzeit eingehalten werden, macht LM capa+ Vorschläge, welche Auftragsarbeiten vorgezogen oder umgelegt werden können. „Wir beliefern unsere Produktionsbetriebe wochenweise mit Rohmaterial. Die Unterstützung durch LOGOMATE macht es uns möglich, auf Auftragsspitzen flexibel zu reagieren und Liefertermine dank der präzisen Planung des Systems vorausschauend zu koordinieren“, beschreibt Leischner.

Bessere Warenverfügbarkeit mit LOGOMATE

Durch das Unternehmenswachstum der vergangenen Jahre stieg die Anzahl der bestellten Stock Keeping Units (SKUs) in der Berufskleidung um 15 Prozent. Gleichzeitig vergrößerte sich der Stückabsatz um über 25 Prozent. Mithilfe von LOGOMATE erhöhte CWS den Lagerumschlag für die aktiv über die Software gemanagten Artikel von 1,4 auf 2,3 und legte so die Basis für kurze Lieferzeiten und eine hohe Verfügbarkeit. „Die Altbestände zu reduzieren war nicht unser Hauptziel – dennoch ist es ein willkommener Nebeneffekt“, so Leischner. „Viel wichtiger war uns, die Komplexität der Produktions- und Logistikprozesse so zu steuern, dass möglichst wenige Out-of-Stock-Situationen entstehen. Das haben wir gemeinsam mit REMIRA geschafft. Unsere Warenverfügbarkeit hat sich dabei nachhaltig auf über 95 Prozent verbessert.“